Ursprünglich ist der Artikel 22.11.2015 auf meinem medium.com Account erschienen. Den schliesse ich heute (8.12.21) und übertrage die lohnenden Artikel hier auf meine persönliche Webseite als Erinnerung an das klasse PM Camp in Dornbirn
Vor einiger Zeit habe ich am St. Galler Scrum Breakfast gespannt dem
Peter Gfader
zum Thema “12 explosive things you should try as an agilist” gelauscht.
Eine der 12 vorgstellten Themem war Improvisations-Theater!
Ja, ich hätte gerne unsere Gesichter aus seiner Perspektive gesehen. Improtheater klang erst mal äusserst absurd und doch hat er schnell den Benefit rübergebracht. Mit den Kollegen mal raus aus der Komfortzone, zusammen lachen und kreativ sein. Dass das für die Zusammenarbeit eines Teams sehr förderlich sein kann, konnte ich mir gut vorstellen. Dennoch stand es bei mir persönlich mit Abstand auf dem letzten Platz der Liste “Welche der genannten explosiven Methoden würde ich ausprobieren”. In solchen Dingen bin ich ein absoluter Angsthase.
Mein erstes Mal
Und nun, fast ein halbes Jahr später, begegnet mir Improtheater als Sessionangebot auf dem PMCamp in Dornbirn (#PMcampDOR).
Heute fühle ich mich mutiger als in St. Gallen und erkenne meine Chance ein Muster zu brechen. Dieses Mal werde ich meine Angst überwinden und ich habe sogar Komplizen. Meine sympathischen Tischnachbarn von gestern sind in mein Dilema eingeweiht und strahlen vor Freude. Latente Nervosität zieht sich durch den Tag, der spannende Themen enthält aber doch irgendwie ein ganz besonderes Ziel hat.
Survivaltraining in der Impro-Session.
Dann ist es soweit, die vorletzte Session beginnt. Mit mir sind +/- 30 Teilnehmer im Kreis versammelt und gespannt was auf uns wartet. Mein Adrenalinspiegel steigt weiter… und dann geschieht etwas unerwartetes.
Die erste Übung, die uns Martina Blust anbietet, ist Meilenweit davon entfernt, sich vor den anderen zum Affen zu machen. Wir müssen nur! einen anderen Teilnehmer anschauen und ihm ein Fingeschnippsen schicken. Das Gegenüber “fängt” den Schnippser auf, indem es nochmal schnippst und gibt ihn weiter, indem ein anderer Teilnehmer angeschaut und angeschnippst wird.
Kann ich! 😉 Mein Adrenalinspiegel senkt sich um gefühlte 50% und wie wir uns so hin und herschnippsen bekomme ich ein gutes Gefühl. Einige Situationen sind dabei so drollig, dass Schmunzeln in den Gesichtern einzieht. Einige Situationen sind wirklich amüsant, es wird gelacht.
In der nächsten Runde gibt
Nadja Petranovskaja
die Wörter (Wachsmaske, Whiskeymixer, Mickeymaus) in die Runde, die durch die Reihe gehn oder mit auch mal zurück. Soweit alles easy, die Entspannung nimmt bei mir Platz./>
Als es dann wirklich in eine Runde geht, in der man sich mehr oder weniger zum “Affen” machen kann, ist schon soviel herzlich gelacht worden, dass das Adrenalin bei gefühlten 20% ist, was für mich ein Level ist, das mich nicht hindert, Dinge zu tun die ich tun möchte.
Die schönste Runde, ist dann die, in der wir etwas mit Ton und Bild darstellen sollen und jeweils an das vorhandene “Bild” anknüpfen können. Einer steht als Flipchart, ein anderer bewirft es mit Postits. Ein Projektleiter kommt dazu … “ich bin der IT-ler, der da kein Bock drauf hat!”. Ein Brüller folgt dem Nächsten. Adrenalin und Lachen vertragen sich bekanntermassen nicht…. was für ein Glück!
Die weiteren Übungen sind ebenfalls easy, ich würde sagen alles in allem 90% einfacher als erwartet. Ich bin Happy!
Zugegeben von hier zum “richtigen” Imrotheater ist es noch ein ganz schönes Stück, aber darum geht es überhaupt nicht. Wir haben was Neues ausprobiert und hatten alle Riesenspass dabei. Wir haben unsere Arbeit auf die Schippe genommen und waren ein gutes Team. Danke Martina, Nadja und Harald Zuber für den Einblick in die Kunst der Improvisation.
Einen Ausschnitt aus der Session gibt’s hier: