
Stelle dir Folgendes vor: Du hast gerade eine epische Fernwanderung von Schaffhausen nach Basel hinter dich gebracht, auf der du dem gewundenen Verlauf des mächtigen Rheins gefolgt bist. Du sehnst dich nach einer Pause und bist ganz in der Nähe deines Ziels, wo du deine mehrtägige Wanderung über 120 km beendest. Die Reise hätte nicht besser sein können, und dann stolperst du über das Waldhaus – einen gemütlichen Biergarten, versteckt im Herzen des bezaubernden Basler Waldes, mit einem atemberaubenden Blick auf den Rhein.
Als ich es mir mit einer Rivella gemütlich machte, geschah etwas Magisches. Aus den Lautsprechern dröhnten nacheinander Reggae-Hymnen. Es war, als wüsste das Universum, dass ich eine Belohnung für meine epische Wanderung brauchte, und beschloss, sie mir auf die groovigste Art und Weise zu liefern. Die Beats waren ansteckend, und ich konnte nicht anders, als noch ein Getränk zu bestellen. Mein Gehirn dachte: „Das ist es! Meine Wandertage haben zu diesem von Reggae angeheizten Moment geführt.“
Ein paar Wochen später scrollte ich durch Instagram und stieß auf einen Beitrag über das Waldhaus – das jetzt von niemand Geringerem als Lukie Wyniger, dem Jedi-Meister der Reggae-Welt, geführt wird. Er ist ein legendärer Reggae-Radiomoderator, DJ, Produzent und die Definition eines „liebenswerten Reggae-Botschafters“. Ich musste innerlich lachen, als mir klar wurde, dass meine Belohnung an diesem Tag praktisch von den Reggae-Göttern selbst inszeniert worden war.
Aber das war nicht das erste Mal, dass mir so etwas passiert ist. 2016 war ich mit dem Auto meiner Mutter unterwegs und dachte, SWR3 wäre der Radiosender. Zu meiner Überraschung spielten sie einen Reggae-Beat nach dem anderen. Ich war musikalisch völlig hin- und hergerissen – einerseits dachte ich: „Reggae wird Mainstream?” ich konnte es nicht fassen. Das ist so, als würde man seinen geheimen Lieblingssong entdecken und ihn dann plötzlich überall auf Plakatwänden sehen.
Dann traf mich die Erklärung wie ein Bass-Drop – beim genauen Hinsehen erkannte ich statt SWR3 den korrekten Sender SRF3 auf dem Display, der Radiosender, der für seine genre-spezifische Expertise bekannt ist. Ich war erleichtert, als mir klar wurde, dass Reggae immer noch der Underground-, Rebellen- und unkonventionelle Sound war, den wir alle kennen und lieben.
Das war’s also – meine epische Reise entlang des Rheins, eine Überraschung im Biergarten, orchestriert vom Reggae-Universum, und eine Erinnerung daran, dass Reggae immer diesen coolen Underground-Vibe haben wird. Groovt weiter, Freunde! 🎶🌿🍻